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18. - 20. Mai 2013 - Markierversuch Bettenhöhle / Melchtal

Weyermann Jörg 18.05.2013

Die Höhlenforscher-Gemeinschaft Unterwalden (HGU) führte über Pfingsten (18. - 20. Mai 2013) im Gebiet zwischen Melchsee-Frutt und Melchtal (Gemeinde Kerns OW) einen Wasserfärbversuch durch. Ziel war es, die unterirdischen Karstwasserwege zu ergründen, wo sie für die Höhlenforscher nicht mehr zugänglich sind.

Die Markierstoffe wurden am Pfingstsamstag, 18. Mai 2013, 11:00 Uhr, in der 29 km langen Bettenhöhle der Melchsee-Frutt in zwei verschiedene Höhlenbäche eingegeben. Am Samstagabend, 9.5 Stunden später, trat der erste Farbstoff unterhalb der Hugschwendiquelle aus einer Nebenquelle aus und färbte den Hugschwendibach rot ein. Erst am Sonntagmorgen, 12.5 Stunden später, trat dann im Quelltopf der Hugschwendiquelle auch der grüne Farbstoff aus. Bei den anderen überwachten Quellen konnte von blossem Auge kein Farbstoffaustritt beobachtet werden. Ob dies in kleinen Konzentrationen dennoch bereits der Fall war, werden die Laboranalysen zeigen. Ein abschliessendes Ergebnis des Färbversuches ist erst in einigen Monaten zu erwarten.

Über Pfingsten standen 16 Personen im Einsatz. Insgesamt wurden 53 Kohlesäckchen gelegt sowie gegen 110 Wasserproben genommen. Auch nach Pfingsten werden die Mitglieder der HGU die Beobachtungspunkte noch sporadisch kontrollieren. An allen Stellen sind Aktivkohlesäcken hinterlegt, welche austretenden Farbstoff aufnehmen. Zusätzlich sind an zwei Stellen noch Fluorimeter im Einsatz, welche das Wasser laufend auf Farbstoffe analysieren. Die letzte Kohlesäckchen werden Mitte Juli 2013 entfernt. Danach kann mit der Analyse der Proben begonnen werden. [JöW]

 

Thomas Breu gibt im Viamala-Bach in der Bettenhöhle den roten Farbstoff Sulforhodamin B ein. Der weisse Vliesanzug verhindert, dass der Farbstoff an die Höhlenkleider gelangt und später in der Höhle verschleppt wird. (18.05.2013, Foto: Simon Berger)

 

 

Das Bettenhöhle-Einspeiseteam nach getaner Arbeit. Hubert Blättler (links), Simon Berger (mitte), Thomas Breu (rechts). Nicht auf dem Bild: Diomira Uebelmann. (18.05.2013, Foto: Diomira Uebelmann)

 

 


Am Abend des Pfingstsamstag trat der Farbstoff Sulforhodamin B überraschend nach etwas mehr als 9 Stunden im Untergrund an einer unscheinbaren Nebenquelle unterhalb der grossen Hugschwendiquelle aus. (18.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)


 


Hugschwendibach mit Sulforhodamin B, bei EWO Zentrale Hugschwendi. (18.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)


 


Hugschwendibach mit Sulforhodamin B, bei EWO Zentrale Hugschwendi. (18.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)


 


Quelltopf des Hugschwendibaches. Die grünliche Färbung stammt vom Farbstoff Fluorescein (Eingabestelle Biwak I Bettenhöhle).

(19.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)

 

 


HGU-Mitglied Rolf Boller entnimmt beim Quelltopf des Hugschwendibachs eine Wasserprobe.
(19.05.2013, Foto: Martin Trüssel)

 

 


Der grün gefärbte Hugschwendibach unterhalb des Quelltopfes. (19.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)

 



Das grün gefärbte Wasser des Hugschwendibaches mischt sich bei der EWO Zentrale Hugschwendi mit dem "sauberen" Wasser aus dem Melchsee.

(19.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)


 


Das ist die "Ausbeute" des Markierversuches: 110 Fläschchen mit Wasserproben (Bild), 53 Kohlesäckchen. (20.05.2013, Foto: Jörg Weyermann)